Risiken beim Chemsex

Der Konsum von Chems kann enthemmend, luststeigernd und an- bzw. aufregend auf das sexuelle Erleben wirken. Doch gleichzeitig birgt Chemsex eine Vielzahl unterschiedlicher Risiken. Auf dieser Seite haben wir einige wichtige Informationen zu den Risiken von Chems-Konsum im sexuellen Kontext zusammengefasst. Außerdem gibt es auf unserer Website weiterführende Informationen zur Risiko-Minimierung!

Die Risiken für die eigene psychische Gesundheit

Konsumierte Substanzen können während des Konsums Ängste hervorrufen oder diese verstärken. Genauso können Unsicherheiten oder Wahnvorstellungen auftreten. Unter Umständen führt der Konsum zu Kontrollverlust bis hin zum Blackout – dadurch kann man die Situation, in der man sich befindet nicht mehr selbstständig beeinflussen.

Wichtig für User*innen: Immer nur so viel konsumieren wie es Spaß macht, ohne dass man dabei die Kontrolle verliert. Vorsichtig dosieren und nicht nachlegen! In jedem Fall notieren, was man in welcher Dosis konsumiert hat!

Auch nach dem Konsum können depressive Episoden und teils sogar Psychosen auftreten. Das Nachlassen der Wirkung kann zu psychischen Belastungen führen und Ängste fördern. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass man in einem sicheren Umfeld ist.

Die Risiken für die eigene körperliche Gesundheit

Neben der Gefahr einer Überdosierung, die eine lebensgefährliche Notsituation darstellt, haben Chems unterschiedliche kurz- und längerfristige Auswirkungen auf deine körperliche Verfassung.

Wichtig für User*innen: Immer vorab über die Chems informieren, die man konsumieren möchte! Eine Möglichkeit dazu bietet die Website www.checkyourdrugs.at.

Ein anderes Risiko sind Wechselwirkungen: Die Kombination mancher Substanzen, kann schwere Auswirkungen haben und im schlimmsten Fall tödlich enden (z.B. GHB oder Ketamin und Alkohol).

Wichtig für User*innen: Keine Substanzen beim Konsum mischen!

Risiken des Konsums

Das Verwenden von Injektionsnadeln oder auch Sniff-Röhrchen gemeinsam mit anderen Personen birgt ein hohes Risiko für die Übertragung von HIV und Hepatitis. „Safer Use“ sollte daher immer oberste Priorität haben! Mehr dazu ist hier auf unserer Website zu finden: Safer Use- & Safer Sex-Packs

Wichtig für User*innen: Immer auf die Safer Use-Regeln achten!

Auch nach dem Konsum gilt es, aufmerksam zu bleiben: Sollte es an Einstichstellen zu Infektionen kommen, muss rasch ein*e Ärzt*in aufgesucht werden, damit Folgeschäden vermieden werden können.

Risken beim Sex unter Einfluss von Chems

Sexualität wird unter Chems-Einfluss risikoreicher: Die Substanzen bewirken im Regelfall eine sozial öffnende, enthemmende und auch schmerzreduzierende Wirkung. Dadurch wird der Sex härter und länger, kann beispielsweise mit mehr Personen ausgeübt werden und dabei können Praktiken ausprobiert werden, die im nüchternen Zustand keine Option wären. Gerade daher ist Konsens immer wichtig – sowohl für uns selbst, als auch für alle anderen Beteiligten!

Wichtig für User*innen: Auf sich selbst und die anderen achten! NEIN muss NEIN bleiben! Das gilt ganz besonders dann, wenn eine beteiligte Person keinen Konsens mehr ausdrücken kann – man muss immer einschreiten, wenn man bemerkt, dass sich jemand unwohl fühlt!

Sex unter Chems-Einfluss führt leichter zu Verletzungen. Außerdem kommt es häufiger zu ungeschütztem Sex. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Infektionen wie z.B. HIV und Hepatitis, aber auch von Syphilis, Tripper oder Chlamydien ganz massiv.

Wichtig für User*innen: Regelmäßig untersuchen lassen. Mehr dazu ist hier zu erfahren: https://aids.at/tests-und-beratung/testangebote/

Risiken durch Wechselwirkung mit Medikamenten

Ein besonderes Risiko bei Chemsex sind mögliche Wechselwirkungen der konsumierten Substanzen mit Medikamenten. Besonders bei einigen HIV-Medikamenten erhöht sich dabei die Gefahr.

Wichtig für User*innen: Schon vor dem Konsum darüber informieren, ob und welche Wechselwirkungen zu erwarten sind!

Wenn man Medikamente regelmäßig einnimmt, sollten eventuelle Wechselwirkungen und Gefahren mit der*dem behandelnden Ärzt*in besprochen werden. Die eigene Sicherheit geht vor!

Zu möglichen Wechselwirkungen mit HIV-Medikamenten sind hier weiterführende Informationen zusammengefasst: https://www.hiv-druginteractions.org/checker